Grosses Kino zum Jahreswechsel (extended version)

+ Bonus: Weihnachtsmails der letzten Jahre

Liebe FoodCoop-Mitglieder, Herstellerinnen und Hersteller, Lieferantinnen und Lieferanten und sonstige Beteiligte!

Es folgt - wie alle Jahre - eine bildhafte Rückschau* (wie immer in der extended version) auf die Highlights der Foodcoop in der Vergangenheit - diesmal erwartet euch ein Jahres-Abspann ganz in Hollywoodmanier!


Für uns FC-ineasten war das Kinoprogramm in diesem Jahr wieder äußerst vielfältig! In unserem kleinen aber feinen Programmkino im Keller des OKH hatten kleine Produktionen die Hauptrolle (abseits von Multi-, Mega-,Maxi-oder Inter-Plexx in Gewerbegebieten außerhalb der Ortskerne...und weit jenseits von Filmindustrie und Traumfabriken, die massentaugliche Blockbuster und aufgeblasene Mainstream-Monumental-Schinken oder billige B-Movies produzieren. Gibt es da nicht Parallelen zur Agrarindustrie mit ihren Tierfabriken die mittels Massentierhaltung blockweise aufgeblasenen Mainstream-Schinken oder billige belastete Menüs mit minderwertigen Mitteln und unter schlechten Bedingungen für alle Beteiligten produzieren?)

Unsere Einspielergebnisse und Besucherzahlen brechen leider keine Rekorde. Bei uns spielt es dafür höchsten (Kino)Genuss und die Leidenschaft für gute Lebensmittel hat nicht nur eine Statistenrolle. 

Die Kinobesucher in unserem Ein-Saal-Keller konnten unter gut 500 qualitativ hochwertigen Produktionen - Originale mit ausführlichen Untertiteln - wählen: Und das alles erste Reihe fußfrei, in Surroundsound und 3D mit allen Sinnen (weil unübertroffen lebensnah)! Face to face beim meet and greet mit unseren Stars am roten Teppich (oder am grünen Traktor), gab es auch heuer wieder viele Nominierungen für unsere regelmäßig vergebenen Filmpreise!


And the Oscar goes to....

🎥Bester Film: FoodCoop-Ausflug zum Kernhof

🎥Bestes Drehbuch und beste Regie: unser Vereinsvorstand, der sich unablässig neue Wendungen im Handlungsstrang überlegt und dafür sorgt, dass der Film läuft

🎥Lebenswerk: unsere FoodCoop, die nun schon vor fast 10 Jahren gestartet hat (erste Planungstreffen Anfang 2016)

🎥Beste Hauptdarsteller: alle Herstellerinnen und Hersteller in den Rollen ihres Lebens 

🎥Beste Nebenrollen: Arthouse OKH und Software FCS für die Bereitstellung der räumlichen und der technischen Infrastruktur 


Kein Filmpreis ohne Laudatio:

Ein großer Dank gilt all unseren Produzenten - sie sind Filmemacher, Regisseure und Drehbuchautoren in Personalunion und sie spielen gleichzeitig bei uns die Hauptrollen - ihre Stories sind stets die packendsten! Ihr Output kommt dem Wohlbefinden von uns Zuschauern direkt zugute. In Zeiten reduzierter Film(LW-)förderungen wird es immer schwerer für sie - und dennoch verwöhnen sie uns Filmliebhaber mit unübertroffenen Schmankerln  verschiedenster Genres - vom Heimatfilm bis zum Historienschinken. Gut zu wissen: Roadmovies gibts bei uns übrigens nur als Kurzfilme und Reiseberichte direkt aus der Nachbarschaft.

Der Wunsch der Filmkritik ist auch heuer wieder eindeutig: Wir möchten unsere Held:innen in weniger Dramen und Tragikomödien sehen (und nur ja bitte keine Horrorfilme und Psychothriller!). Action ist sowieso immer angesagt. Aber am liebsten mögen wir sie in heiteren Romantikkomödien und Dokus übers Landleben mit Tiefgang, Botschaft und natürlich mit Happy End!

Vorschau

Demnächst in diesem Kino: Das aktuelle Programm findet man unter https://vb.foodcoopshop.com/  (zum Beispiel Nudeln im Breitbandformat, Schwarzbrot und Weißwurst nicht nur in schwarz-weiß, Popcorn, leinwandes Leinöl...)

Auch Platzreservierungen sind dort jederzeit möglich - unser virtueller Kinosaal hat noch großes Fassungsvermögen!

Aktuelle Trailer findet ihr übrigens in unserem Blog und in der WhatsApp-Gruppe.

Wir können auf jeden Fall anteasern, dass wir natürlich auch im neuen Jahr wieder versuchen werden, keine platten Plotts zu fabrizieren und das Niveau des gebotenen Programms beizubehalten oder zu erhöhen.


Wir wünschen euch glamouröse Weihnachtsfeiertage und viele großartige (Kino)Erlebnisse im neuen Jahr!

Euer FilmClub .... ähhh FoodCoop Vöcklabruck

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*wir verzichteten aufgrund sehr erschwerter Lesbarkeit im Filmbericht auf gegenderte Ausdrucksweise. 

P.S.:  Wie alle Weihnachtsmails der letzten Jahren war auch dieses wieder in Überlänge  - wer gern nachlesen möchte (jedes Mal einem anderen Motto gewidmet) findet sie hier

P.P.S.: Ohne Zuhilfenahme künstlicher Intelligenz erstellt 




2024:

Liebe Genießer:innen rund um die FoodCoop VB!

Wieder ist es so weit: Ein Jahr ist vorüber, Weihnachten steht vor der Tür und somit kommt ihr in den Genuss unseres heurigen gehaltvollen Weihnachtsmails (diesmal zum Thema Kulinarik)  :)




Um ein mehrjähriges FoodCoop-Menü zuzubereiten, braucht es einiges an Vorbereitungen und einen Kochkurs in acht Gängen:

2016 setzten sich ein paar Leute die Appetit darauf hatten an einen Tisch, äußerten ihre geschmacklichen Vorlieben und erstellten den voraussichtlichen Speiseplan. Irgendwo zwischen Hausmannskost und Haute Cuisine sollte es sich bewegen, sie wollten à la carte speisen – und am wichtigsten: alles sollte hausgemacht sein! Daraufhin galt es zu gustieren, wo all die hervorragenden Zutaten zu bekommen wären, die man für so ein opulentes Mahl braucht. Die Liste mit Besorgungen war ganz schön lang und wir wollen euch das Rezept für unser Menü „Variationen von der FoodCoop“ natürlich nicht vorenthalten:

Für das Entrée brauchte es zu allererst zu gleichen Teilen ein Quäntchen Biohof Staudinger, Biokräuterei Mathiasnhof, Biohof Buchner und Biohof Reisenberger, sowie eine Prise SOPI Seifenmanufaktur, woraus wir eine kräftige Bouillon herstellten. Um einen guten Fond zu erhalten, benötigten wir unbedingt noch eine schöne Portion Biohof Gröstlinger und Biohof Schusterbauer. Nicht zu vergessen eine Messerspitze Stockwerk Naturwabenimkerei und einen guten Schuss Biohof Köppl-Hauser. Dieser Essenz fügten wir noch einen Esslöffel voll Natürliches für Haut und Sinne hinzu. Für unser Spezialgericht ergänze man hernach etwas Fischerei Ecker, Bioapfelhof Stögermayr und nicht zu vergessen Hager Davids Paradiesgarten als Dressing und runde diese Masse mit Biohof Bele und Winterhof als Garnitur ab: Ein Gedicht!

So gabe es schon in den ersten beiden Jahren viel Gusto und große Gaumenfreude beim Verzehr dieser Spezialitäten. Wir waren begeistert, wie viel Gegend und (OKH)Keller zu bieten hatten!

Mittlerweile bereiten wir unsere Leibspeisen aus an die dreißig Ingredienzien zu und auf unserer Bestell-Plattform servieren wir Kompositionen aus Üppigem, Sämigem, Aromatischem, Bekömmlichem, Deftigem, Rustikalem, Raffiniertem, Gschmackigem, Würzigem, Scharfem mitunter Vegetarischem und Veganem, Laktose- oder Glutenfreiem, meist Biologischem und vor allem immer Hochqualitativem (wir wollen es nicht verschweigen: manche Arbeitsschritte erleichtert uns dabei die fortgeschrittene Multifunktions-Küchenmaschine FCS v4.0).

Unsere Beilagenempfehlung: am besten auch mal mit Ausflügen zu den Produzent:innen garnieren, einen Markt der Erde drüberstreuen oder mit uns beim Samstagvormittagsbrunch oder Picknick Slow Food statt Fast Food zelebrieren. Wahre Geschmackserlebnisse und Hirnnahrung inklusive!

Wir haben jedenfalls mehr als genug für alle - neue Tischnachbarn sind also immer gern gesehen!

Aber damit sich auch in all den Jahren seither unsere Tafel unter Mehlspeisen, Eintöpfen, kalten Platten, Grilltellern, Jausen, beim Kaffeekränzchen und bei Kuchenbuffets biegen konnte, lehnten wir uns nicht satt und zufrieden zurück, sondern ergänzten immer weitere Zutaten. Mit dem Abschmecken sind wir noch immer nicht fertig, das Dessert und erst recht der Digestif sind noch lang nicht in Sicht.

Um an unserem Leibgericht mitzuwirken, können sich natürlich gerne Küchenhelfer zu uns gesellen - wir haben keine Angst, dass viele Köche den Brei verderben. :)


Nun bleibt uns nur noch, allen "Mahlzeit" zu wünschen – lasst euch den Festtagsschmaus gut schmecken und verbringt genuss- und freudvolle Feiertage!

Eure FoodCoop Vöcklabruck  

P.S.: Und falls ihr danach (und nach dem Genuss dieses Mails) ein Verdauungsschnapserl braucht - die stehen bei uns im Regal für euch zur Sofortbestellung bereit!


2023:
Das Leben ist ein Wunschkonzert....


....zumindest bei der FoodCoop!

Essen ist genauso Geschmackssache wie Musik - es gibt so viele Stile und Musikrichtungen wie es Geschmäcker gibt. Und in unserem Line-Up findet sich für Jede:n etwas - die einen sind eingefleischte Fans von wenigen bestimmten Bands und lieben all deren Songs, andere kosten sich gerne quer durch und stoßen so immer wieder auf neue Favoriten. Jede:r Hörer:in kann sich mit dem eigenen Notenschlüssel immer wieder neue Mixtapes aus Sonaten, Gstanzln, Walzern oder Perlen feinsten Alternativepops zusammenstellen. Im Gegensatz zu im großen Stil operierenden Musik-Streaming-Plattformen mit ihren Hits, Schnulzen und Schlagern von massentauglichem Format, verstehen wir uns eher als Wurlitzer mit handverlesenen Stücken für wahre Musikliebhaber:innen. Unsere Artists performen bevorzugt im intimen Rahmen mit intensiver Verbindung zum Publikum. Kunstgenuss pur!

In diesem Opus ist jedenfalls großartige Vielschichtigkeit vereint - es besteht aus vielen einzelnen Liedern von vierzig unterschiedlichen Komponist:innen. Diese Virtuos:innen wirken jahrein jahraus an ihren Kompositionen, sorgen für die richtigen Untertöne, setzen Samenkorn um Samenkorn in die Erdfurchen* , wie Noten auf Notenlinien - ganze Akkorde am Acker (doch nicht im Akkord!) mit allen Höhen und Tiefen. Der Rhythmus der Natur gibt dabei mit seinen Zyklen den Takt vor. Und wie so oft - gerade die Pausen sind essenziell. So wird ein satter Klangteppich gewebt  - bis die Symphonie zur Erntezeit die Lager/Hallen füllen kann.

Misstöne entstehen jedoch immer wieder durch unbeeinflussbare Einbrüche von außen oder durchs Wettergeschehen - schwankende Rohstoffpreise, politische Entscheidungen, Hagel, Kälteeinbrüche, Trockenheit - all diese Dissonanzen können vollendeten Harmonien ein jähes Ende bereiten. Um zu verhindern, dass es für unsere Produzent:innen eine brotlose Kunst wird, sie nur kleine Ständchen am Straßenrand geben können oder als unbekannte Indie-Bands enden deren Werk ungehört verklingt, soll das Publikum recht fleißig in unserem Köchelverzeichnis nachschlagen und auch mal unbekanntere Tracks ausprobieren. Damit lässt sich erreichen, dass sie ein gutes Auslangen haben, ohne sich an die Musikindustrie verkaufen zu müssen, die sie zu One-Hit-Wonders degradieren oder als Chartstürmer unter Druck setzen würde - das würde einem Abgesang für die Agrikultur gleichkommen.

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Bei unserer werten Hörerschaft finden unsere Brunches oder hin und wieder ein geselliger Abholschmaus viel Anklang, denn das sind dann wahrlich Jam-Sessions, wo alle Variationen durchprobiert werden können. 

Dreimal im Jahr gibt es den akkordierten gemeinsamen Auftritt des Orchesters beim "Markt der Erde" - der große Saal des OKH wird dann zur Konzerthalle der besonderen Art. Bei diesem Festival geben wir uns zusammen mit vielen weiteren Musikkenner:innen gern dem Klang-/Geschmackserlebnis hin. 

Besonders gerne sucht unsere Chorgemeinschaft auch die Schöpfer:innen am Ort ihres Wirkens auf. Dort wo sie von der Muse geküsst werden schauen wir ihnen über die Schulter, während sie ihre Instrumente spielen und ihre Melodien erstehen lassen.

Auch im neuen Jahr freuen wir uns auf viele solche Gelegenheiten!

Wir bedanken uns für das melodische Zusammenspiel aller Beteiligten! (Applaus!Applaus!)

Und wir wünschen Euch ein Weihnachtsfest ganz im Einklang mit euren Erwartungen, einen besinnlichen Jahresausklang mit wenig Silvesterkrachern sowie ein fulminantes Neujahrskonzert!

Eure FoodCoop Vöcklabruck




2022
Hallo liebe Mitglieder und liebe ProduzentInnen der FoodCoop Vöcklabruck!


Weils so schön zur Weihnachtszeit passt und auch sonst das Thema Energie gerade so aktuell ist, gibt es heuer diese Rauchzeichen (= heuriger Weihnachtsbrief  ;)   )



Ein Einzelner hätte nie genug Energie, um aus einem Funken (zb einer inspirierenden Idee) eine Flamme zu entzünden und diese zum Auflodern zu bringen, solange er keine Energie von Außen zugeführt bekommt - wenn er aber mit einem Feuerzeug die Phantasie anderer befeuern kann und diese dann weitere Brennstoffe hinzufügen, gelingt es viel leichter, das Feuer über längere Zeiträume aufrechtzuerhalten. In Anfangszeiten ist es leicht, die Flamme zu verteilen und sie einzig mit viel Begeisterung zu nähren!
So geschehen in unserem Fall 2016, als wir starteten. Wir fügten eher kleinweise Brennmaterial hinzu, viele trugen etwas bei - HerstellerInnen wie KonsumentInnen - und langsam wurde das Lagerfeuer zu unserem Mittelpunkt, der sich dann auch erst nochmal vom alten OTELO in der Bahnhofstraße ins OKH-Gebäude verlagerte. So wandelte sich dort ein ehemaliger Kühlraum in unseren "Heizkeller". In den Zeiten der großen Kälte-/Coronawelle war unser Feuerchen ein wichtiger Wärmespender, in der jährlichen Grill- und Sonnenbrand-Saison jedoch schrumpft es meistens etwas in seiner Bedeutung.
Es trägt nicht nur zur Nahrungsmittelzubereitung bei und wärmt nicht bloss im Augenblick, sondern es hinterlässt auch fruchtbaren Boden und strahlt in die Umgebung aus. Sein Widerschein erhellt die Dunkelheit. Zudem vermag der daraus resultierende Funkenflug an vielen weiteren Feuerstellen wärmespendende Flammen zu entfachen. Wenn die Fackel weitergereicht wird, so lässt sich die Idee wie ein Lauffeuer verbreiten.
Eine Schwachstelle mag die Art der Befeuerung sein, denn leicht ist so eine Flamme erstickt und es gibt auch die Tendenz zum Ausbrennen. Fehlt die Energie- und Sauerstoffzufuhr, so verglimmt die Flamme langsam aber stetig. Doch auch wenn sie über Jahre bloss als unscheinbares Glutnest überdauert: Gelingt es dann, durch den richtigen Zunder wieder das alte Licht anzufachen, so ist nichts verloren!
In Zeiten wie diesen zeigt sich deutlich wie nie zuvor, wie leicht man von wichtigen Energieträgern abgeschnitten werden kann, wie wichtig es ist, in unmittelbarer Nähe dezentral für Wärmequellen und stabile Heizkreisläufe zu sorgen, statt sich nur auf Fernwärme zu verlassen. Dafür müssen wir uns nur hin und wieder am Lagerfeuer zusammenfinden und ein bisschen Brennholz dafür mitnehmen, um es gemeinsam zu verstärken!  So viel haben wir alle in den letzten Jahren schon gesammelt, so lang gelingt es uns schon, das Feuer zu schüren -  ein großes Danke euch allen!

So wie zur Zeit wieder das Friedenslicht vervielfältigt und weitergereicht wird, so kann jeder anderen Leuten die FoodCoop-Idee weitergeben. Denn gute Konzepte erhellen den Geist und machen die Welt ein Stück wärmer.



Viele lichtvolle Weihnachtsmomente und hell loderndes Feuer der Begeisterung fürs nächste Jahr!
Eure FoodCoop Vöcklabruck





2021
Liebe Weggefährten!

Wie bereits seit 2018 erwartet euch anstelle eines Rückblicks die alljährliche FoodCoop-Allegorie zum Jahresende!

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Beim Blick auf eine Landkarte in kleinem Maßstab, fallen zuerst nur die großen Verkehrsverbindungen auf - zuerst die Autobahnen, dann die Schnellstraßen und Bundesstraßen, die Umfahrungen, Tangenten, Zubringer.....
Landschaften erscheinen überall vergleichbar, austauschbar.
Auch auf einer Fahrt durchs Land in der Realität ergeht es uns so: befinden wir uns auf einer dieser Straßen, fallen nur die Supermärkte, Einkaufszentren, Outletcenters und Fachmarktzentren (auf der "grünen Wiese") ins Auge.
Zoomt man jedoch in die Karte hinein (oder nimmt man eine in größerem Maßstab zur Hand), erschließt sich ein fein verästeltes Netz aus Sträßchen und Wegen bis hinab zu den Güterwegen und Feldwegen, die noch bis zur abgeschiedensten Ansiedlung führen.
Und auch wenn man in der realen Welt von den Hauptverbindungen abbiegt -  hinaus aus dem Labyrinth der Lärmschutzwände, weg von der Einförmigkeit der Parkplätze und Kreisverkehre und der knalligen Aufdringlichkeit der Werbebotschaften (insbesondere in diesen Zeiten, wo wir zurückgeworfen sind auf das Naheliegende und wir gewahr werden, dass beliebige Massenware nicht das Wahre sein kann) - entdeckt man viel feinere Strukuren, die erst in Erscheinung treten, wenn man verlangsamt und den Blick auch mal schweifen läßt. Und wer dann bereit ist, sich auch mal auf Umwege und unwegsameres Terrain einzulassen, der stößt auf das Unverwechselbare - auf die Magie der Region!
Als FoodCoop können wir ein bisserl Wegweiser sein, Fremdenführer für Ortsunkundige. Vielleicht aber können wir euch auch den Zauber der natürlichen, ineinandergreifenden Kreisläufe näherbringen und ein Stück weit weg führen von der geradlinigen Effizienz, die sonst unser Leben prägt. Wir wollen euch eine faszinierende Schatzkarte in die Hand geben, um Abenteuerlust und Entdeckergeist zu wecken, mit der ihr euch auf Schatzsuche zu einzigartigen Produkten begeben könnt. Und vor allem zu deren HerstellerInnen, deren Hingabe, Achtsamkeit, Detailverliebtheit und richtungsweisende Innovationskraft uns völlig begeistert.
Die Entdeckungsreise ist mitunter eine gemeinsame - bei unseren Ausflügen zu den Höfen unserer LieferantInnen ein- bis zweimal im Jahr, bei den Bio-Genussmärkten oder anderen Treffen - doch meist führt sie uns einzeln virtuell in die Tiefen all der reichhaltig bestückten Produktkategorien unseres online-Shops. Nicht jeder muss physisch auf die Reise zu den einzelnen Betrieben begeben, um die Schätze zu bergen!

Stattdessen kann sich auf diese Weise jeder seine Schatzkiste zusammenstellen. Wie aus einer Goldmine wird somit im Keller des OKH unablässig gefördert - jeden Freitag wieder. Dieser Stollen erschöpft sich nicht, denn er wird gespeist vom Füllhorn der Natur, die in der Obhut der Bäuerinnen und Bauern all ihren Reichtum zu Tage bringen kann. (Zumindest solange dieses Füllhorn der Vielfalt durch den Erhalt und das Stützen dieser kleinbäuerlichen Strukturen am Sprudlen gehalten wird*)
Unsere Richtung stimmt, wir sind auf einem guten Weg und nehmen gern noch Viele auf unsere Erkundungstour mit!

Danke für Eure Beteiligung und Begeisterung!


Ein zauberhaftes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr wünscht
Eure FoodCoop Vöcklabruck



*Gerade heute sind in Österreich die Verhandlungen zur Umsetzung der GAP-Leitlinien der EU abgeschlossen worden, und es sieht wiedermal bescheiden aus, was die Förderung der Klein- und Bergbauernbetriebe angeht - auch wenn zuletzt durch massive Einwände noch Verbesserungen im Vergleich zum ursprünglichen Entwurf erreicht werden konnten.




2020
Liebe GemeinschaftsgärtnerInnen!

Im heurigen Frühjahr wollte rund ums OTELO/OKH bereits wieder so Vielfältiges aufkeimen. Die Triebe begannen zu sprießen und die blühende Phantasie vieler Beteiligter trieb die buntesten Blüten in Form von mannigfaltigen Veranstaltungsideen - ein farbenfroher Frühling, ein praller Sommer schien ins Haus zu stehen....

Bis Corona - unerwarteten Nachtfrösten gleich - dem Blütentraum ein jähes Ende setzte und all die Blütenblätter und den Mut langsam zu Boden sinken ließ. Trauerflor statt Blütenflor.

Der Rest des Jahres schien trotz temporärer Tauwetterlagen mitunter wie ein ewiger Winter: Prozesse waren erstarrt, Bewegungen eingefroren, viele igelten sich gezwungenermaßen zu Hause ein, verfielen in Winterstarre und mussten dem Permafrost das Feld überlassen.

Nur unsere Schneerose - die FoodCoop - erblühte wie nie zuvor und erfreute in den schattigen Gründen durch ihr üppiges Gedeihen das Gemüt. Ihr Wachsen wurde vom Bewußtsein gespeist, dass die regionale Verwurzelung etwas Nährendes für alle ist und dass wertvolle biologische Lebensmittel am gesundheitsfördernsten sind. Auch wenn ihr Wachstumsschub eine der positiven Folgen dieses so plötzlichen Stillstandes war, so seid ihr es, liebe ProduzentInnen und KonsumentInnen, die so gut für dieses Pflänzchen sorgen! Gemeinsam bringen wir es zu voller Blüte, indem jede/r von uns sein Schärflein (Schäuflein) dazu beiträgt. :o)

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Zur Zeit steht wieder vieles still. Noch blüht unser Blümchen etwas verloren auf weiter Flur.

Doch der Winter ist eine Zeit der Rekreation: Es tut sich was im Wurzelwerk, es sammeln sich Kräfte, es bilden sich Ausläufer. Es keimt die Hoffnung, denn jede Quarantäne hat garantiert ein Ende, für Ideen gibt es hierzulande keine Ausgangsbeschränkung und auch scheinbar Ruhendem kann man neues Leben einhauchen.
Unsere FoodCoop wird noch um so vieles kraftvoller wirken, wenn sie wieder eingewoben ist in ein erneut florierendes, üppig wucherndes Umfeld vieler weiterer Aktivitäten! Wir wünschen uns von Herzen, dass ab nächstem Jahr wieder ein besonders bunter Blumenstrauß aus all der Blütenpracht an wunderbaren Veranstaltungen und Begegnungen im und rund um das Haus und darüber hinaus entstehen kann!


Möge euch ein gemütliches Weihnachtsfest beschert sein, viel Gesundheit, genügend Zeit für Regeneration und nicht zuletzt die Vorfreude auf die neue Vegetationsperiode und das damit verbundene gemeinsame Wirken!
Eure FoodCoop Vöcklabruck


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2019
Liebe Stamm-KundInnen und -LieferantInnen!



Den Wurzeln eines Baumes gleich versorgen unsere Bauern/Bäuerinnen das Astwerk (uns KonsumentInnen) bis ins letzte Zweiglein mit wertvollen Nährstoffen - jahraus jahrein. Das abfallende Laub/Lob das wir aus guten Gründen hinblättern, liegt wiederum neuem Bodenleben zu Grunde.

Im Verein von ProduzentInnen und KonsumentInnen trägt dieser Obstbaum in seiner Ganzheit Blüten und Früchte und sorgt so für eine Belebung und Bereicherung des Umfelds (wie gerade kürzlich wieder bei unserem Winter-Genussmarkt und verschiedenen anderen Veranstaltungen).

Schön auch der Gedanke, dass es nicht ein alleinstehender Baum ist, sondern Teil eines Obstgartens voller ähnlicher Bäume, der sich übers Land zieht!
Vorerst bleibt uns, euch eine schöne Zeit unterm Lichterbaum zu wünschen und in weiterer Folge freuen wir uns auf weiteres Ergrünen und Erblühen!


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2018:

Vor fast schon drei Jahren gingen wir mit der Idee schwanger, eine Foodcoop in Vöcklabruck ins Leben rufen zu wollen. Die Empfänglichkeit im Kreise alternativ denkender Menschen war gegeben, die Fruchtbarkeit auch und so reifte das Konzept in den
ersten Monaten ohne äußeres Erscheinungsbild heran, während primäre Funktionen erprobt wurden.

Im Juni 2017 ist sie dann auf die wwwelt gekommen, vorerst noch namenlos. Im August erfolgte die Aufnahme in die Gemeinschaft der Vereine  (Meldung der Vereinsgründung bei der BH) und so wurde sie in der Folge auch der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Familiengründung ist somit erfolgt, die Familienplanung allerdings noch nicht abgeschlossen - neue Mitglieder sind gern gesehen, um unser Baby weiterhin gut aufzupäppeln, bis es den Kinderschuhen entwachsen ist. Von Kinderkrankheiten blieb es bisher weitgehend verschont.


Ein Heranwachsender braucht
 
  • ein Dach über dem Kopf - dies bietet Raum zur Entwicklung in sicherem Umfeld (OTELO/OKH)
  • Familie (bzw. prägendes Umfeld), die im Alltag Beständigkeit und Zuwendung bringt und zu erfolgreicher Ausbildung und Know-How verhilft. Jede/r nimmt darin seine Rolle wahr - sei es als ProduzentIn oder KonsumentIn.
  • gute genetische Konstitution, die Wachstum und Stoffwechsel erst gewährleistet und ein Antlitz nach außen verleiht (DNS =  FCS-Software)
  • finanzielle Grundversorgung (Gründergeld aus dem EU-Leader-Programm und dem Fonds "Appetit auf Zukunft" des Landes OÖ)
  • Nahrung: Umwandlung von biologischen Stoffwechselprodukten in für alle verfügbare Lebensenergie - der physische Austausch erfolgt in den Eingeweiden des OKH, der monetäre im Äther


Im Fall unserer Foodcoop sind all diese Voraussetzungen gegeben und so resultiert rege Kreislauftätigkeit. Der Grundumsatz steigt mit zunehmender Aktivität.

Unsere Foodcoop wächst und gedeiht - jedoch maßvoll und allmählich. Wünschenswert ist naturgemäß kein endloses Wachstum, sondern die Erlangung zunehmender Reife und Qualität. Sie soll nicht künstlich aufgebläht oder adipös werden, wie manche Superorganismen, die ansonsten den Markt dominieren.

Geben und Nehmen müssen in ausgewogenem Verhältnis stehen. Lebenszweck der Foodcoop ist die Förderung der Symbiose zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen. So kann ihr Dasein zur Erhaltung von Subsistenz und Resilienz im bäuerlichen Biotop beitragen - und wir können auf unseres Geistes Kind stolz sein.



Schön, dass wir alle an diesem wunderbaren Gemeinwesen teilhaben!
 


Geändert am 23.12.2025 23:28

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